Wissenswertes aus dem Garten
Der Kräutergarten im September/Oktober
- Viele Kräuter eignen sich zur Herbstpflanzung, z.B. Minzen, Zitronenmelisse, Pimpinelle (alle Pflanzen, die in unseren Breiten problemlos winterhart sind). Die Herbstpflanzung bietet Vorteile: Man muss nicht so viel angießen, außerdem sind die Pflanzen im nächsten Jahr schon viel größer als solche, die man erst im nächsten Frühjahr setzt. Aber Achtung: Empfindlichere Pflanzen, wie winterharter Rosmarin oder Schopflavendel sollten stets im Frühjahr ausgepflanzt werden. Sie müssen sich in den Beeten erst einmal einen Sommer lang etablieren, bevor sie einen norddeutschen Winter überstehen.
- Sichern Sie sich jetzt noch die Blütenpracht der Zweijährigen, wie Stockrose und Muskatellersalbei, für’s nächste Jahr! Die Zweijährigen blühen meist erst im zweiten Jahr. Wenn Jungpflanzen erst im nächsten Frühjahr gesetzt werden, dann kommen sie erst im übernächsten Jahr zur Blüte. Also schnell noch in die Erde bringen, damit Sie sich im nächsten Jahr schon daran erfreuen können.
- Für die subtropischen Gewächse wird es allmählich Zeit, sich aus dem Garten zu verabschieden. Empfindliche Arten, wie Fruchtsalbei bekommen bereits ab Temperaturen unter 5° C braune Blätter. Wenn die Pflanze direkt ins Beet gepflanzt wurde, siedeln Sie sie zunächst in einen Kübel um. So können Sie bei plötzlichen Kälte-Einbrüchen schnell reagieren und die Pflanze ins Haus holen.
Der März im Kräutergarten:
- Manche Kräuter, wie z. B. der Quendel treiben erst sehr spät aus. Gedulden Sie sich noch ein wenig. Meist handelt es sich um bei uns heimische Pflanzen, die einfach »wissen«, dass es im April noch mal richtig kalt werden kann. Statt viel Kraft mit einem frühen Austrieb zu vergeuden, der dann Gefahr läuft zu erfrieren, strecken diese Kräuter erst Ende April/Anfang Mai ihre Blätter der Sonne entgegen.
- Mittelmeer-Halbsträucher, wie Lavendel, Salbei oder auch Currystrauch beginnen jetzt schon mit dem Austrieb. Sie sollten allerdings erst geschnitten werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Frieren die frischen Triebspitzen bei ungeschnittenen Pflanzen weg, können diese auf genügend „Ersatzknospen“ zurückgreifen, aus denen ein späterer Austrieb möglich ist. Beraubt man die Pflanzen durch einen zu frühen Schnitt dieser Möglichkeit, kann das deren Tod bedeuten.
- Frostempfindliche Pflanzen, wie Rosmarin und Zitronenverbene dürfen jetzt allmählich aus ihren Wintermänteln (bei uns sind sie im Winter mit Stroh und dickem Wintervlies eingepackt). Besonders bodennahe Abdeckungen (z. B. Anhäufelungen mit Häcksel) sollten jetzt entfernt werden, da sonst leicht Fäulnisprozesse einsetzen, die die Pflanzen schädigen.
Aber Achtung: Sollten Nachtfröste angekündigt sein, müssen empfindliche Pflanzen allerdings abgedeckt werden.
- Immer wieder erreicht uns die Frage, warum einige Kräuter bei längeren Nachtfrostperioden im späten Frühjahr erfrieren. Meist ist es tagsüber dann schon angenehm warm. Nun, die Pflanzen erfrieren nicht im eigentlichen Sinne, sie vertrocknen. Wenn der Boden gefriert, verlieren die Wurzeln die Möglichkeit Wasser aufzunehmen. So vertrocknet die Pflanze, auch wenn eigentlich genug Feuchtigkeit im Boden vorhanden wäre.
Der Mai im Kräutergarten:
- Jetzt steht der Rückschnitt bei den
mediterranen Halbsträuchern, wie Salbei,
Lavendel und Thymian an. Dabei dürfen
ruhig zwei Drittel weggeschnitten
werden. Die Pflanzen treiben dann frisch
aus dem Holz aus. Unterlässt man den
Rückschnitt, holzen die Halbsträucher
aus und verkahlen in der Mitte. Die
endständig an den Zweigen sitzenden
frischen Triebe ziehen den Zweig nach
unten. Bei Erdberührung bewurzeln sich
die Zweige und bilden neue Pflanzen.
Diese Verbreitungsstrategie der Pflanzen
kann man sich für deren Vermehrung
zunutze machen, in dem man absichtlich
einige Zweige absenkt und sich bewurzeln
lässt.
-
Empfindlichere Saaten können nun
endlich in die Erde z. B.
Kapuzinerkresse, Majoran, Wicke und
Fenchel. Aber auch Kerbel, Brunnenkresse
und Petersilie können noch gesäät
werden. Achtung: Viele Kräuter sind
Lichtkeimer (Kamille, Petersilie, Dill
usw.). Sie dürfen nicht zu tief
eingeharkt werden.
-
Immer wieder erreichen mich
Mitteilungen, dass die Aussaat von Dill
nicht gelingt. Ein Sprichwort sagt: »Dill wächst wo er will und sonst
überhaupt nicht!« Man kann Dill
schlecht in Reihe sääen. Testen Sie
einmal die Saat breit ins Blumenbeet zu
streuen und den Dill kommen zu lassen wo
er will. Gerade zwischen Rosen macht
sich sein filigranes Laub ausnehmend
schön und schützt diese vor Schädlingen.
-
Stauden, die noch nicht ausgetrieben
haben, sollte man mit Geduld begegnen.
Eine skandinavische Gartenregel besagt,
dass bis zum Skt. Hans Dag (Johannistag,
23. Juni) alle Stauden ausgetrieben
haben sollten. Also: Erst einmal
abwarten, ob der dreifarbige Salbei, die
Zitronenverbene und andere Gartenschätze
nicht doch noch austreiben.
Wegschmeissen kann man sie auch später
noch.
Der Kräutergarten im August:
- Jetzt ist Erntezeit für die vielen Blüten im Kräutergarten. Sammeln Sie an einem trockenen, sonnigen Vormittag zum Beispiel Ringelblumen-, Borretsch-, Gewürztagetes- und Lavendelblüten. Trochnen Sie diese an einem dunklen, luftigen Ort (man kann zum Beispiel ein Geschirrhandtuch auf einem Backblech ausbreiten und die Kräuter darauf trocknen).
- Thymian steht jetzt wieder in vollem Grün (er legt nach der Frühjahrsblüte meist eine kleine Wachstumspause ein, während der man ihn nicht so gut beernten kann). Wer sich noch keinen Wintervorrat angelegt hat, kann den Thymian jetzt noch einmal kräftig beernten und trocknen.
- Wer die verwelkten Blüten des Lavendel jetzt zurückschneidet kann sich mit etwas Glück einer zweiten, allerdings weniger üppigeren Blüte erfeuen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um den mediterranen Halbsträuchern einen letzten kleinen Pflegeschnitt zukommen zu lassen. Hierbei werden die Pflanzen nur ein bißchen in Form geschnitten. Der Haupt-Rückschnitt sollte noch bis zum nächsten Frühjahr warten.
- Wer den Bienen den Nektar der Minzblüten gönnen möchte, sollte darauf achten, dass die Pflanzen nicht zur Saatreife kommen. Schneiden Sie die Blüten vorher ab. Es besteht sonst die Gefahr, dass Wildsämlinge zwischen die reinen Sorten geraten, die im Aroma ganz anders sind als die Stammform und diese im schlimmsten Fall durch größere Wüchsigkeit verdrängen.
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